Der Korthals Griffon

Eigenschaften des Griffon

Der Griffon ist ein rauhaariger, überall brauchbarer, verlässlicher, unerschrockener, feinnasiger, wasserfreudiger, spurtreuer Vollgebrauchshund in Wald, Feld und Wasser. Der Griffon zeichnet sich als intelligenter und vor allem als leichführiger Vorstehhund aus. Er gilt als verträglicher Familienhund mit ausgesprochenem Schutztrieb.

 

Da gewährleistet werden soll, dass der Griffon auf Zuchtprüfungen seine jagdliche Brauchbarkeit beweist, sollte der Griffon nur an Jäger abgegeben werden. Seine Ausgeglichenheit erreicht er nur, wenn seine Jagdpassion gefordert wird. Durch seine ruhe und Konzentrationsfähigkeit ist er auch besonders für den Einsatz auf Schweißarbeit geeignet. So sind in den letzten Jahren mehrfach erfolgreich Griffons auf Verbandsschweißprüfung auf der über 20-Stunden-Fährten und auf der über 40-Stunden-Fährte geführt worden.

Rassebezeichnung Griffon

Der Griffon wird seit 120 Jahren als Griffon-Korthals gezüchtet. Griffon ist ein französisches Wort und bedeutet einfach "Rauhaar". Es ist also die Bezeichnung für das rauhaarige Haarkleid. Als Griffon wird daher auch eine Vielzahl unterschiedlicher Hunderasse bezeichnet. Für deutsche Vorstehhunde wird hier nur der Ausdruck "Griffon (eigentlich "Korthals-Griffon") verwendet, während die französischen Vorstehhunde unterteilt werden in:

 

• Griffon a poil dur und

• Griffon a poil laineux

 

Außerdem wird die Bezeichnung für einen französischen Niederlaufhund, den

 

• Basset Griffon Vendeén

 

und für 3 französische Hasen-Meute-Hunderassen, den

 

• Briquet Griffon Vendeén

• Griffon Bleu de Gascogne de petite taille

• Griffon Fauve de Bretagne

 

verwendet werden.

 

Auch wird das Wort "Griffon" bei den großen Laufhunden für 2 Rassen gebraucht:

 

• Grand Griffon Nivernais und

• Grand Griffon Vendeén.

 

So führen belgische Pinscherrassen ebenfalls den Namen "Griffon" für den

 

• Brandbandcon

• Griffon belge

• Griffon Bruxellois

 

Auch hier steht der Name für das äußere Erscheinungsbild.

Die Rassemerkmale / FCI Standard Nr. 107

FRANZÖSISCHER RAUHHAARIGER VORSTEHHUND (Korthals)

(Griffon d’arrêt à poil dur - Korthals)

 

ÜBERSETZUNG: Durch Dr. Paschoud an den neuen Standardtext angepasst / Offizielle Originalsprache (FR).

 

URSPRUNG: Frankreich.

 

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS: 06. 05. 1964.

 

VERWENDUNG: Vorwiegend vielseitiger Vorstehhund. Kann auch als Schweisshund zur Nachsuche auf verletztes Wild eingesetzt werden.

 

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 7 Vorstehhunde. Sektion 1.3 Kontinentale Vorstehhunde, Typ « Griffon ». Mit Arbeitsprüfung.

 

KURZER HISTORISCHER ABRISS: Bereits durch Xenophon erwähnt, als "Vogelhund" verwendet, ist er unter verschiedenen Namen überall in Europa vorhanden. Die Rasse wurde durch Inzucht, Auslese und Ausbildung ohne jede Zufuhr von Fremdblut im Laufe der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch E.K.Korthals erneuert und verbessert. Seither sind die verschiedenen nationalen Rasseklubs seinen Vorschriften treu geblieben.

 

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Mittelgrosser, kräftiger, widerstandsfähiger Hund. Er ist länger als hoch. Der Schädel ist nicht zu breit, der Fang ist lang und quadratisch. Buschige Augenbrauen überlagern die dunkelgelben oder braunen Augen ohne sie zu decken; Bart und Schnurrbart sind gut entwickelt, verleihen ihm einen charakteristischen Ausdruck und drücken Kraft und Entschlossenheit aus.

 

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Sanftmutig und stolz, ausgezeichneter Jäger, sehr stark an seinen Meister gebunden sowie an sein Territorium, welches er umsichtig bewacht; sehr sanft Kindern gegenüber.

 

KOPF: Gross und lang, mit rauhem, buschigem, aber nicht zu langem Haar; Schnurrbart, Bart und Augenbrauen ausgeprägt.

 

OBERKOPF

Schädel: Nicht zu breit. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang sind parallel.

Stopp: Nicht zu stark betont.

 

GESICHTSSCHÄDEL

Nasenschwamm: Immer braun.

Fang: Lang und quadratisch; Nasenrücken leicht gewölbt, gleich lang wie der Schädel.

Augen: Dunkelgelb oder braun, gross, rund, von den Augenbrauen überlagert aber nicht verdeckt. Ausdruck sehr intelligent.

Behang: Von mittlerer Grösse, nicht eingerollt, flach anliegend, auf Höhe der Augenlinie angesetzt; von kurzem Haar bedeckt, das mehr oder weniger mit längeren Haaren vermischt ist.

 

HALS: Von mittlerer Länge; ohne Wamme.

 

KÖRPER: Eindeutig länger als die Widerristhöhe (1 Zwanzigstel bis 1 Zehntel).

Rücken: Kräftig.

Lenden: Gut entwickelt.

Brust: Tief; nicht zu breit; Rippen leicht gewölbt.

 

RUTE: Horizontal oder mit leicht erhobener Spitze getragen; buschig behaart, aber ohne Fransen. Generell um ein Drittel oder ein Viertel kupiert. Wenn nicht kupiert, soll die Rute horizontal mit leicht erhobener Spitze getragen werden.

 

GLIEDMASSEN

 

VORDERHAND:

Allgemeines: Vorderläufe gerade, kräftig, buschig behaart, in der Bewegung schön parallel.

Schulter: Gut anliegend, eher lang, sehr schräg.

Vorderpfoten: Rund, kräftig, mit gut gewölbten und eng aneinanderliegenden Zehen.

 

HINTERHAND:

Allgemeines: Buschig behaart.

Oberschenkel: Lang und gut bemuskelt.

Sprunggelenk: Gut gewinkelt.

Hinterpfoten: Rund, kräftig, mit gut gewölbten und eng aneinanderliegenden Zehen.

 

GANGWERK: Auf der Jagd herrscht der Galopp vor, unterbrochen durch Trab. Der Trab ist weitgreifend. Das Anpirschen ist katzenartig.

 

HAARKLEID

Haar: Hart und derb, erinnert beim Anfassen an Wildschweinborsten; nie gelockt oder wollig. Unter dem harten Deckhaar befindet sich eine feine und dichte Unterwolle.

Farbe: Vorzugsweise Stahlgrau mit kastanienbraunen Flecken oder einfarbig kastanienbraun, oft kastanienbraun mit Beimischung von weissen Haaren oder gestichelt; gleichermassen zulässige Fellfarben sind weiss und kastanienbraun, und weiss und orange.

 

GRÖSSE:

Widerristhöhe: Rüden ca. 55 bis 60 cm. Hündinnen ca. 50 bis 55 cm.

 

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

 

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:

· Aggressive oder űbermässig ängstliche Hunde

· Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstőrungen aufweisen, műssen disqualifiziert werden.

 

N.B.

· Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

· Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.